Weltfußballer Lionel Messi tut es: Steigert Gebet die Leistung?

(idea) – Weltfußballer Lionel Messi tut es, der deutsche Nationalverteidiger Arne Friedrich tut es, und bei der bevorstehenden Frauenfußball-WM vom 26. Juni bis 17. Juli in Deutschland werden es auch viele Spielerinnen tun: Beten. In anderen Sportarten ist es ebenfalls kein Tabu mehr, Gott anzurufen. Aber was bewirkt das Gebet im Sport? Bringt es den Sieg? Steigert es die Leistung?

Der Südkoreaner Jeong-Keun Park von der Universität Seoul hat bei einer Untersuchung über Athleten seines Landes tatsächlich nicht nur eine angsthemmende, sondern auch eine leistungssteigernde Wirkung des Gebets festgestellt – unabhängig von der Religion des Sportlers. Wie es in einem Bericht der britischen Rundfunkanstalt BBC (London) heißt, führen Experten dieses Phänomen auf den Placebo-Effekt zurück. In der Medizin hat man die Erfahrung gemacht, dass auch Pillen ohne Wirkstoff eine lindernde oder bessernde Wirkung haben können. Experten führen dies auf die Kraft des Glaubens an die Medizin zurück. Ähnlich, so die BBC, könne man sich die Auswirkungen der Gebete von Athleten vorstellen: „Der Glaube, dass eine höhere Macht das eigene Leben lenkt, scheint die Leistung anzukurbeln und den Zweifel zu beseitigen – das kann Sportlern ebenso helfen wie Patienten.“

Kraft und Konzentration aus dem Gebet

Man dürfe aber das Gebet nicht gleichsetzen mit Sieg und Erfolg: „Gott ist kein Automat.“ Auch Christen müssten im Sport mit Erfolg und Misserfolg leben. 2010, im Abstiegsjahr der „Hertha“, habe er „so viel wie nie“ mit Spielern und Vereinsverantwortlichen gebetet. Der Hauptstadtverein schaffte allerdings in der vergangenen Saison den direkten Wiederaufstieg. Nach Erfolgen werden laut Felmberg auch Dankgebete gesprochen.

Von Gnade und Leistung

Wie er weiter sagte, sei das Gebet im Sport ebenso wichtig wie im übrigen Alltag. Christen, die ihr Leben in Verantwortung vor Gott führen, nähmen ihr Handeln ins Gebet. Wer seine berufliche Existenz im Sport habe, bete genauso wie Christen in Wirtschaft, Politik und Kirche. Das Gebet eröffne die Möglichkeit, „Belastungen der Seele auf Gott zu werfen“. Das gelte für den Kampf im Leben ebenso wie im Sport. Betende Leistungssportler erführen, dass nicht alles vom eigenen „Rennen und Tun“ abhänge, sondern dass das Leben „Gnade“ sei – eine Umkehrung der üblichen Verhältnisse: „Da ist Leistung alles und Gnade gar nichts.“ Felmberg ist im Hauptamt Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union.

SRS: Sportlern bedeutet Gebet viel

Bernd Breitmaier, Geschäftsführer der Organisation SRS (früher: Sportler ruft Sportler) mit Sitz in Altenkirchen (Westerwald), sagte, das Werk verfolge bei der Begleitung von Sportlern einen ganzheitlichen Ansatz; dazu gehörten Körper, Psyche und Geist. Das Geistliche, also die Beziehung zu Jesus Christus, komme in der herkömmlichen Sportförderung bisweilen zu kurz. Es komme vor allem darauf an, dass Sportler ihr volles Potential entfalten. Ihnen bedeute es sehr viel, wenn sie selbst beten könnten und wüssten, dass für sie gebetet werde. Das gelte gerade für Wettkampfsituationen, in denen der Druck besonders hoch sei. Generell rate SRS den Athleten: „Lebe Dein Christsein im Sport.“ Freilich dürfe man auch um Erfolg beten, aber noch wichtiger sei es, alles in Gottes Hand zu legen – Erfolg und Niederlage. Unter anderem sollten Sportler um einen fairen Wettkampf bitten – und darum, dass man sich selbst so verhalte, „dass Gott seine Freude daran hat“, sagte Breitmaier auf Anfrage von idea.

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