Ein ehemaliger Hurenbock und Säufer bekennt:

-II, I: Da ich ein Jüngling war, flammte auch in mir die Begierde, mich zu sättigen in höllischen Genüssen, und so gab ich mich in wechselnden und lichtscheuen Liebesgenüssen der Verwilderung preis. Und mein Leib verzehrte sich und ich verfiel vor deinen Augen, während ich mir gefiel und den Menschen zu gefallen strebte.
-II,II: […] böse Dünste entstiegen dem Schlamme meiner Fleischeslust und dem Sprudel meiner Jugend und umwölkten und umnachteten mein Herz, daß es nicht mehr scheiden konnte die heitere Klarheit der Liebe von dem Düster der Sinnenlust.
-II, IV: […] und nicht der Genuß an der Sache selbst, sondern am Diebstahl und an der Sünde war es, den ich begehrte.
-III, III: So groß ist die Blindheit der Menschheit, daß sie sich sogar ihrer Blindheit rühmt.

-III, X: In meiner Unkenntnis der Dinge verlachte ich deine heiligen Knechte und deine Propheten. Aber da ich sie verlachte, was tat ich anders, als daß ich selbst ward ein Sport vor dir?
-III, XI: Und du sandtest deine Hand von der Höhe und errettetest meine Seele aus der Tiefe der Hölle […].
-III, XII: „Laß ihn dort“, so sagte er, „und bete für ihn zum Herrn; er selbst wird durch Lesen schon finden, was sein Irrtum ist und wie groß seine Gottlosigkeit.“
-IV, I: […] ich aber will dir meine Freveltaten zu deinem Lobe bekennen.

Aus den „Confessiones“ von  Augustinus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.