Der ehemalige Verteidigungsminister Hans Apel ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Er ist zu seinem Vater im Himmel heimgegangen.

Hier ein kleines Zeugnis dieses großen Politikers:
„Meine Freunde meinen, im Innersten meiner Seele sei ich naiv. Ich glaube, dass Jesus für mich gestorben ist. Gott hört mich an, wenn ich zu ihm spreche. Ich bin der „verlorene Sohn“, auf den Gott wartet. Er ruft mich bei meinem Namen. Ich bin sein. Wenn ich sterbe, ist der Eine bei mir. Natürlich verletze ich immer wieder seine Gebote, seine Vorgaben. Doch er verzeiht mir.
Das halten die „Aufgeklärten“, die „Nicht-Naiven“ für Humbug. Irgendeine Religion, selbst gezimmert, haben sie natürlich auch. Als ich vor einiger Zeit bei meiner Autowerkstatt anrufe und frage, „ob unsere Karre fertig sei“, antwortet man mir: „Reden Sie nicht so, auch Autos haben eine Seele!“
Für unser Auto wäre das schlecht. Denn bei der Verursachung von Blechschäden verfüge ich über eine gewisse Virtuosität.
Was ist das, was die Menschen glauben? Überzeugte Atheisten, die an gar nichts glauben, auch nicht an Amulette und Astrologie, sind die Minderheit. Die Vielen glauben mal dies und mal das. Die Fachleute bezeichnen das als „Patchwork-Religion“, also eine Art in Heimarbeit hergestellter Flickenteppich, der im Laufe des Lebens auch neuen religiösen Herausforderungen angepasst werden kann. Eins aber darf diese Art von Religion nicht: die eigenen Lebensziele, den individuellen Spielraum einengen. Und damit sind diese religiösen Gefühle, die auch vorübergehend ad acta gelegt werden können, um dann später in vielleicht anderer Form wieder aufzutauchen, nicht geeignet, unserem Leben in ernsten Zeiten Halt und Orientierung zu geben.
Christus antwortet auf unsere Fragen. Doch seine Antworten sind so schrecklich unbequem. Umkehr, wer will das schon? Also die eigenen Antworten finden. Das mag reichen, solange alles gut läuft. Doch spätestens der Tod beendet diese „Selbst-Medikation“. Deswegen wird dieses unabweisbare Schicksal aus den Gesprächen und den Gedanken der Menschen verdrängt. Nichts ist so peinlich und unwürdig wie eine Abschiedsfeier von einem Verstorbenen, bei der Jesus nicht anwesend ist. Hoffnungslose Trauer und Klamauk verbinden sich zu einer für mich ungenießbaren Melange.“
Hans Apel, Volkskirche ohne Volk (in diesem Buch begründet er auch, warum er auch der Kirche ausgetreten ist)

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