Joachim Gauck und der Islam. Dazu die kompetente Antwort eines Christen zum Gewaltproblem innerhalb dieser Religion.

„Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. Diesen Satz könne er so nicht übernehmen, „aber seine Intention nehme ich an“, sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. „Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben. … Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland.“ Wulffs Äußerungen hatten 2010 heftige Debatten in Deutschland ausgelöst.
Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit seien „immer problematisch, erst recht, wenn es um so heikle Dinge geht wie Religion“, sagte Gauck, der evangelischer Theologe ist. Er könne daher auch diejenigen verstehen, die fragten: „Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation? … Ich bin hoch gespannt auf den theologischen Diskurs innerhalb eines europäischen Islam.“ www.spiegel.de/politik/de…-islam-rede-a-836241.html

Eine kompetente Meinung dazu:

1. Ich liebe Muslime. Es sind Menschen, die Gott geschaffen hat, Menschen, die er liebt, die er segnen möchte und für die er seinen Sohn Jesus Christus gegeben hat. Dass so viele Muslime in unserem Land leben, verstehe ich als eine großartige Chance für uns Christen, ihnen die Liebe Gottes in Wort und Tat zu bezeugen.

2. Als Jesus einmal in einer samaritischen Stadt das Gastrecht verweigert wurde, weil er zur „falschen“ Volksgruppe gehörte (Lukas 9,52), wurden zwei seiner Jünger so sauer, dass sie wie einst Elia Feuer vom Himmel erbitten wollten, damit diese Stadt verbrannt würde. Jesus machte ihnen klar, dass dies überhaupt nicht zu Gottes guten Gedanken passt. Gott wird richten – aber nicht der Mensch. Wo immer eine Religion sich selber das Richten anmaßt, kommt es zu Grausamkeit und Ungerechtigkeit. Auch in der Geschichte der Kirche gibt es leider eine Vielzahl von schlechten Beispielen für die Verbindung von Religion und Gewalt. Christen ist das Richten verboten; und in einem langen und schmerzhaften Prozess hat das in der westlichen Welt zu der Einsicht geführt, dass jeder Mensch frei ist, seine Religion selbst zu wählen.

3. Einen solchen Prozess wünsche ich auch den Salafisten, die sich stolz auf den Glauben der Altvorderen berufen; aber auch denen, die zu den Taten der Salafisten schweigen und statt dessen – wie der Zentralrat der Muslime in Deutschland – „Pro NRW“ wegen Volksverhetzung anzeigen. Gewalt im Namen des Islam geschieht ja nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in teilweise unfassbarer Grausamkeit. Es wäre ein starkes Signal des Friedens, wenn sich Muslime sowohl mit Gewalt in der islamischen Geschichte als auch mit Aussagen über Gewalt in ihren heiligen Schriften kritisch auseinandersetzen würden. Nur von der Basis dieser Religion her lässt sich das Problem der immer wieder auftretenden Gewalt lösen!

4. Schließlich: Ich will mich nicht einschüchtern lassen. Es ist nur ein kleiner Teil der muslimischen Gemeinschaft, der mit Gewalt arbeitet und droht. Aber es gibt eine große Zahl von Muslimen in Deutschland, die Sehnsucht nach Frieden haben, die gastfreundlich sind – und die die Freiheit unseres Landes genießen und bejahen. Es sind Menschen, die meinen fantastischen Herrn Jesus Christus nur kennenlernen, wenn Christen sie besuchen und ihnen die Freundlichkeit Gottes mit Leben und Worten bezeugen. Das geht nur, wenn wir Christen unsere Angst überwinden und Muslime lieben – selbst da, wo wir sie möglicherweise als Feinde empfinden oder sogar erleben: Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen. Damit erweist ihr euch als Söhne eures Vaters im Himmel (Matthäus 5,44–45)!
Ulrich Neuenhausen (Bergneustadt) (idea.de)

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