Der “Spiegel” berichtet: Es gibt Schätzungsweise bis zu 100 Millionen chinesische Christen. Die vom “Spiegel” geprägten kleinbürgerlichen “möchtegern Intellektuellen im Anzug” sind empört darüber.

„Kurz bevor Xiu 18 wurde, nahm ein Lehrer sie beiseite und bot ihr an, Mitglied der Kommunistischen Partei zu werden. Es ist eine Auszeichnung, die traditionell den Klassenbesten vorbehalten ist. Die Partei will die Fleißigsten und Intelligentesten eines jeden Jahrgangs rekrutieren. Xiu fühlte sich geehrt. Sie sagte zu.
Woche für Woche saß sie in einem Saal unter hohen Decken und zwischen roten Säulen. Gemeinsam mit anderen Eliteschülern hörte sie ihren Lehrer die Verse der kommunistischen Verfassung predigen. „Die Partei steht für Gleichheit, Einheit und gegenseitige Unterstützung aller ethnischen Gruppen“, mahnte er. Xiu schrieb sich die Worte auf, obwohl sie nicht zu stimmen schienen. Gleichheit und Brüderlichkeit waren dort draußen, vor den Toren der luxuriösen Kaderschmiede, kaum zu finden.
Bald war sie es leid, dass die Partei ihr vorschrieb, was sie tun und lassen sollte. Und sie hatte das Gefühl, dass es ihren Mitschülern ähnlich ging.
Heute ist Xiu 31. Sie sagt: „Die Kommunisten glauben, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Dass er nur hart arbeiten muss, um seine Lebensziele zu erreichen und dann glücklich ist. Doch das stimmt nicht. Die Leute sind nie zufrieden. Sie gieren nach immer mehr. Die Lehre des Kommunismus fußt auf einem falschen Menschenbild.“
Ein Großraumbüro im neunten Stock eines Wolkenkratzers. An einer Wand hängt ein Kreuz, auf einem Bücherregal steht ein Plastikengel. Hinter einer Trennwand, wo früher der Chef saß, bekommen Kinder Bibelunterricht. Hinter dem Fenster ragen Wolkenkratzer in den versmogten Himmel. Jeden Sonntag drängen sich gut 80 chinesische Christen in die provisorische Kirche, auch Tianran und Xiu. Sie sagen, sie seien in diesem Raum zu neuen Menschen geworden.
Seit er Xiu kannte, war Tianran jeden Sonntag in die Kirche gekommen. Er hörte den Predigten des Pastors zu. Er beobachtete, wie herzlich die Menschen miteinander umgingen. Eines Morgens fiel ihm auf, dass er Geschäftspartnern gern großzügige Geschenke machte, aber seiner Familie nie etwas mitbrachte. Später merkte er, dass er sich oft so verhielt. Wie sehr er die Menschen, die ihm wichtig waren, vernachlässigte. Er verstand, dass er Teil jener kalten Welt war, die er so oft lautstark verurteilte.
Xiu hörte in einem ihrer ersten Gottesdienste eine Predigt über die sieben Todsünden. Sie verstand, dass sie sie alle schon begangen hatte. Dass die Männer zwar mit ihr flirteten und sie sich teure Handtaschen und Kleider kaufen konnte; dass sie aber trotzdem nicht glücklich war. „Der Mensch ist von Natur aus schlecht“, sagte der Pastor. „Er muss von Gott gerettet werden.“ Sie lief nach Hause und weinte lange. Dann betete sie.
Bald darauf ließ sich Tianran taufen. Xiu zahlte die Beiträge für die Partei nicht mehr. Einige Monate später heirateten die zwei.
In der Kirche, neun Stockwerke über der Stadt, beginnt der Pastor zu predigen. Er ist ein älterer Mann mit fliehender Stirn und kräftiger Stimme. Die Predigt handelt von einen Hirten, der seine Herde verliert, den Herrn dafür verflucht und später doch neuen Reichtum findet. Der Pastor illustriert seinen Vortrag mit einem Powerpoint-Chart. Es zeigt eine Tabelle. „In der linken Spalte seht ihr, wie viele Schafe der Hirte verlor“, sagt der Pastor. „Rechts seht ihr, was Gott ihm später zurückgab. Ihr seht: Es ist viel mehr. So gut sorgt der Herr für die Seinigen.“
Dann beginnen die Gläubigen zu singen und zu beten, die Gesichter hellen sich auf, die Menschen sehen frei aus, wenn sie beten.
„Gott findet eine Lösung für uns“
Wie die Gemeinde trifft sich der Großteil der Christen in geheimen Gottesdiensten, allein in Peking soll es rund 3000 Untergrundkirchen geben. Zwar gibt es auch staatlich autorisierte Gotteshäuser, doch viele Christen meiden diese. Denn in ihnen behält sich die Partei das Recht vor, Inhalte von Predigten zu zensieren. Katholiken verbietet sie gar, den Papst anzuerkennen; offizielles Oberhaupt der katholischen Kirche ist die Partei.
Die religiöse Freiheit ist also noch immer begrenzt, obwohl die Verfassung sie eigentlich garantiert. Manche Christen kämpfen offen für ihre Rechte. So sorgt die Shouwang-Kirche seit rund anderthalb Jahren regelmäßig für Schlagzeilen, wenn sie versucht, auf einem Platz in Peking freie Gottesdienste zu feiern. Diese werden jedes Mal unterbunden, meist sperren Polizisten die Christen über Nacht ein, der Gottesdienst findet dann im Gefängnis statt.
Die meisten Gläubigen, so auch Xiu und Tianran, verhalten sich indes ruhig. Solange sie keinen Ärger machen, werden sie von der Partei toleriert. Doch sie sind wütend, dass ihr freier Glaube nicht anerkannt wird; dass die Gesetze ihnen keine Sicherheit geben und sie ihre Gottesdienste in improvisierten Räumen abhalten müssen.“ www.spiegel.de/panorama/c…2.html#spCommentsBoxPager

Ein pro-christlicher Artikel im Spiegel! Lest, lest, lest und kreuzt es im Kalender an. Was hätte der gottlose Alkoholiker Augstein dazu gesagt? Der Glaube an Jesus greift um sich. Auch unter den Chinesen in München.

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