Das “Unwort des Jahres” ist auch ein Unwort. Ich habe auch ein Unwort für dich.

„Was haben die Herdprämie und die Döner-Morde, notleidende Banken und Gotteskrieger, Tätervolk und Ich-AG gemeinsam? Richtig, sie waren alle mal „Unwort des Jahres“. Dieses Jahr ist es das „Opfer-Abo“. Nein, das Wort stammt nicht von Jakob Augstein und bezeichnet nicht die Juden; es stammt von Jörg Kachelmann und beschreibt die Frauen. Die hätten angeblich ein Abonnement auf das Opfersein, auch wenn sie Täterinnen seien, so der Frauenheld und Wetterexperte.
Um es vorwegzunehmen: Das hätte Kachelmann nicht sagen sollen. Und zwar deshalb, weil die Aussage auf obszöne Weise die Wirklichkeit auf den Kopf stellt. Aus Indien werfen die Nachrichten über Massenvergewaltigungen ein erstes, flackerndes Licht auf die Lage der Frauen auf dem Subkontinent, auf den millionenfachen Mord an weiblichen Föten und Neugeborenen, auf den Sklavenhandel mit Mädchen und jungen Frauen, auf die fortdauernde materielle und sexuelle Ausbeutung der Frau.“ www.welt.de/kultur/articl…nwort-ist-ein-Unwort.html

Weder die favorisierten „Schlecker-Frauen“, noch die noch kommenden „Opel-Männer“ sind diesmal als Sieger genannt worden. Ist mir auch egal. Für mich gibt es dennoch eine ganze Reihe mehr als denkwürdiger Unwörter: „Ausländerfrei“ (1991), „Rentnerschwemme“ (1996), „Sozialverträgliches Frühableben“ (1998), „Entlassungsproduktivität“ (2005), „notleidende Banken“ (2008) und „betriebsratsverseucht“ (2009).
Geschlagen werden diese vielen, vielen „guten“ Minuswörter von einem Wort, dass niemand mehr in seiner eigentlichen Bedeutung kennt oder kennen will. Sünde ist das „Nichtwort“ dieser selbstherrlichen Welt:
„Sünde“!!!
Sünde, ja Sünde, denn Sünde ist „Hamartia“, ist die totale Zielverfehlung des Lebens. Für den echten Christen bezeichnet Sünde den durch den Menschen verschuldeten Zustand das absoluten Getrenntseins von Gott. Darum sind wir so geworden wie wir heute sind. Kleine überegoistische Götter. Ein Amerikaner hat es mal so ausgedrückt:
„Diatsünde, Verkehrssünde, sexuelle Sünden, einzelne Vergehen sozusagen. Aber für den christlichen Glauben ist Sünde zuerst die grundsätzliche Entfremdung vom Geber des Lebens. Eine Beziehungsstörung zwischen mir und dem Grund meines Lebens, sodass ich insgesamt in meiner ganzen Existenz fehl laufe, fehlorientiert bin, in die falsche Richtung gehe. Es gab früher eine Lehre von den Todsünden, dazu zählten Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Völlerei, Trägheit, aber das ist alles auch zeitgebunden. Die größte Sünde ist die, wenn ich nichts wissen will davon, dass ich mich einem Schöpfergott verdanke, das heißt, wenn ich mich selbst zum Gott mache, wenn ich nur noch mich selber kenne.“
Hier noch eine bekannte Bibelstelle dazu:

    Denn der Sünde (harmartia) Lohn ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn. – Rö. 6, 23

Kommentare

  1. ali

    Sünde ist der Bruch mit Gott, mit der Wahrheit. Aus diesem Bruch entstehen alle anderen Brüche, die sich auf uns Menschen schrecklich auswirken. Eine “kleine” Sünde kann vom Schneeball zur Lawine werden. Doch Gott kann alles vergeben.

  2. positive Diskriminierung

    Ein damals junger Mann wurde vor rund 20 Jahren von einer 16-jährigen der Vergewaltigung beschuldigt (er selbst war 24 Jahre). Obwohl er sofort beweisen konnte, dass er unschuldig war, weil er zu dem angeblichen Tatzeitpunkt in einem Flugzeug saß, saß er monatelang in U-Haft. Folge: Job weg, Ruf – wie Sie ja sagen – ruiniert. Aber sonst nichts? Irrtum. Denn die Spätfolge: Er fand keinen neuen Job, da sich die “Tat” herumgesprochen hatte. Seine Beziehung ging zugrunde, er wurde depressiv und nahm sich rund 2 jahre später das Leben. Übrigens, das 16-jährige Mädchen wurde lediglich verwarnt. Sie hatte ihn angezeigt, weil er nichts von ihr wissen wollte, sie aber “unsterblich” in ihn verliebt war.

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