Bei “Spiegel Online” erschien ein Interview mit einem Rekrutierer der Terrororganisation „Islamischer Staat“.

„Die Medien haben Verbrechern keine Bühne zu bieten. Das lernen Journalisten schon in der Ausbildung. Dennoch lassen Reporter sich von radikalen Islamisten zu ihrem Werkzeug machen….Tatsächlich brauchen radikale Islamisten nichts mehr als die Öffentlichkeit. Denn ihr eigentliches Machtinstrument sind nicht Messer, Macheten und Kalaschnikows. Sondern die Angst. Davor, dass morgen auch in Deutschland ein Verrückter auf Politiker des Bundestages schießen könnte wie jüngst in Kanada. Davor, dass Brandsätze in der U-Bahn detonieren oder dass Flugzeuge in Hochhäuser fliegen. Die Medien lassen sich nicht zum Werkzeug von Verbrechern machen, mahnt der Pressekodex. Doch genau das geschieht.
Freilich müssen Journalisten berichten – über 9/11, über Ottawa, über geköpfte Journalisten. Erkenntnisgewinn ist das täglich Brot des Reporters, mehr noch, es ist Teil seiner Aufgabenbeschreibung. Doch bei all dem müssen sich Medienmacher fragen, welchen Erkenntnisgewinn Interviews mit Verbrechern des IS bringen, deren Ideen doch längst bekannt und hinreichend analysiert sind. Denn Informationsinteresse ist etwas anderes als Klickzahlen und Auflage. Interviews mit Verbrechern sind Grenzüberschreitungen, auch und gerade dann, wenn sie gelesen werden. Im Jahr 1988 ebenso wie 2014.“ (pro)

Henryk M. Broder hat unlängst mit einem Vorurteil aufgeräumt:
„9/11 hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Madrid hatte mit dem Islam nichts zu tun.
London hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Bali hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Djerba hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Lockerbie hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Burgas hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Boko Haram hat mit dem Islam nichts zu tun.
Die Sauerland-Gruppe hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Der Tod von Theo van Gogh hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Die Anschläge auf Jyllands-Posten und Kurt Westergaard hatten mit dem Islam nichts zu tun.
Die Fatwa auf Salman Rushdie hatte mit dem Islam nichts zu tun.
Rotherham hat nichts mit dem Islam zu tun.
Salafisten haben nichts mit dem Islam zu tun,
ISIS hat nichts mit dem Islam zu tun.

Kommentare

  1. M.

    Wenn Menschen gottlos werden, sind die Regierungen ratlos, die Lügen grenzenlos, die Schulden zahllos, die Besprechungen ergebnislos, die Aufklärung hirnlos, die Politiker charakterlos, die Christen gebetslos, die Kirchen kraftlos, die Völker friedlos, die Verbrechen maßlos.

    Antoine de Saint-Exubery (1900-1944)

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