Ein führender Imam bekennt: Islam und Islamismus sind nicht mehr zu unterscheiden.

Islam und Islamismus sind nicht mehr zu unterscheiden. Dieser Ansicht ist der französische Imam Hocine Drouiche (Nimes). Er gab am 15. Juli seinen Rücktritt als Vizepräsident der Konferenz französischer Imame bekannt. Er werde auch in dem Dachverband „Französischer Rat der muslimischen Religion“ (CFCM) nicht mehr mitarbeiten. Er lehne diese „inkompetenten Institutionen“ ab, „die nichts für den sozialen Frieden tun und ständig wiederholen, dass es keinen Extremismus gibt“. Drouiches Rücktritt fand einen Tag nach dem Anschlag in Nizza statt. Dort war der 31-jährige Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er tötete mindestens 84 Passanten und verletzte mehr als 200 weitere Personen. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich französischen Medien zufolge zu dem Anschlag und bezeichnete Bouhlel in einem Schreiben als ihren „Soldaten“. Drouiche äußerte zu dem Angriff: „Ich hoffe, dass in den Moscheen über das Attentat gesprochen – und nicht über Dinge, die nichts damit zu tun haben.“ Laut dem Internetportal „katholisches.info“ sagte Drouiche bereits nach dem Attentat auf die Konzerthalle Bataclan in Paris im November 2015, die islamische Gemeinschaft in Europa müsse sich bewusst werden, dass der Extremismus in ihre Reihen eingedrungen sei. Die Muslime hätten bislang keinen wirklichen Einsatz gezeigt, eine Lösung für das große Problem der Radikalisierung und des Hasses zu finden. Währenddessen schrieb der Bischof des (katholischen) Bistums Passau, Stefan Oster, in einer Stellungnahme, er wünsche sich von allen friedliebenden Muslimen, dass sie gemeinsam „gegen den Wahnsinn“ aufstehen. Er frage sich, wo die Protagonisten des friedlichen Islams seien: „Wann endlich kommt der kollektive, der große gemeinsame Aufschrei aller friedliebenden und wirklich ihrem Gott ergebenen Muslime der Welt, dass sie ihren Glauben nicht länger im Namen von Terroristen missbrauchen lassen wollen?“ Oster erhofft sich von der „großen Zahl der Muslime, die in unserem Land leben“, eine „gemeinsame Demonstration der Friedfertigkeit“. (Idea.de)

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