Wieder ein bestialischer Terroranschlag in Frankreich. Europas Parallelgesellschaft explodiert.

 

Wieder einmal schaut ganz Europa nach Frankreich und befürchtet, dass was dort passiert, in Kürze den restlichen Kontinent erreichen könnte. Das war 1789 beim Sturm auf die Bastille so und das war auch bei den Studenten- und Arbeiterunruhen im Mai 1968 so. In der Banlieue vor den Toren von Paris, brennen Autos und Geschäfte, während einige Kilometer weiter in der Innenstadt die wohlhabenden Bürger immer noch in Ruhe ihren Kaffee trinken und ihre Croissants essen. Maghrebiner oder Schwarze sind hier meist nur Straßenkehrer oder Dienstmädchen, können es sich aber nicht leisten dort zu leben und kehren deshalb nach der Arbeit in die Banlieues zurück.

Die Jugendlichen bleiben in den Ghettos. Wenn sie in die Innenstadt gehen, werden sie von der Polizei strengstens beobachtet. Aus den Banlieues herauszukommen, dafür gibt es so gut wie keine Chance. Auch mit Bestnoten und Erfolg im Berufsleben werden sie stets Bürger zweiter Klasse bleiben. Türsteher in den Discos von Saint Germain, zum Beispiel werden sie kaum hereinlassen

Unsere westliche Gesellschaft liefert keine zufriedenstellende Antwort auf die Problematik in den Ghettos. Die Parallelwelten prallen aufeinander. Toleranz und Integration existieren vielleicht in den Vorstellungen der gehobenen Gesellschaft, die in den Cafes sitzen und über die Unruhen reden. Die Wirklichkeit ist brutal anders. Drogen- und Waffenhandel scheinen die einzigen Mittel aus dem perspektivlosen Alltag zu entfliehen. Wer ist Schuld daran? Frankreichs Innenminister Sarkozy hat mit seinen Äußerungen, in denen er die Jugendlichen als „Abschaum“ bezeichnete sicherlich Öl ins Feuer gegossen. Vielleicht ist es auch die mangelnde Bereitschaft zur Integration unter den Einwanderern. Die Angelegenheit ist zu komplex, um nur einer Seite die Schuld zuzuschieben. Fakt ist, dass der Traum eines friedlichen Miteinanders der Kulturen, wie er von Politikern geträumt wird, geplatzt ist. In Madrid und London sahen wir Terroranschläge, in Holland Mord im Namen des Islam und in Frankreich erleben wir gerade, wie eine ganze Generation von enttäuschten Einwanderern gegen den Staat aufbegehrt. Das wiederum erzeugt nur Gegenhass. Die Holländer, einst die weltoffensten aller Europäer, wollen keine Muslime mehr sehen, in England wurden Muslime auf offener Straße angegriffen. Interessanterweise geschieht dies alles, während die Politiker jeden Bezug auf die Werte des Christentums zurückweisen.

Wenn man sich jedoch mit den wirklichen Werten des Christentums und mit der Person Jesu Christi auseinandersetzt, dann wird dem ehrlichen Beobachter auffallen, dass in seiner guten Nachricht der Schlüssel zu unseren Schwierigkeiten liegt. In der Gefolgschaft Jesu waren Leute aus allen Gesellschaftsschichten, unter anderem Simon der Zelot, der wahrscheinlich ein Aufständischer gegen die römische Besatzungsmacht war, bevor er sich von dem Weg er Gewaltlosigkeit Jesu überzeugen ließ. Sowohl mächtige Staatsmänner als auch unzählige Sklaven und Ausgestoßene fanden im Glauben an Christus ihre Zuversicht im Leben. Menschen aller mögliche Religionen und kultureller Hintergründe. Paulus ermahnte die frühen Christen sich darüber im klaren zu sein, dass diejenigen, die an Jesus glauben in ihrer Stellung vor Gott gleich sind: „Da ist weder Grieche noch Jude, Beschneidung, noch Unbeschnittenheit, Barbar, Skythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen.“ (Kolosser 4,11) Es funktioniert dort, wo Jesus wirklich herrscht, denn er hat es ja selbst gelebt.

Quelle: Die Welt

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