Vor 175 Jahren wurde Karl May geboren. Ohne ihn hätte es Winnetou und Old Shatterhand nie gegeben.

Karl May und die Sehnsucht nach dem Himmel.

Also, Karl May, das sind Traumwelten. Man entführt Leser in Welten, die sie sich sonst nur in ihren Träumen vorstellen konnten.

Mit unter anderem diesen Worten erklärt der Publizist Jürgen Seul den Erfolg der Karl-May-Romane. Mays epische, opulente Landschaftsbeschreibungen bedienen die Sehnsüchte der Leser nach Abenteuer in einer aufregenderen Welt als die ihrige. Und damit drücken Mays Schilderungen eine ganz ursprüngliche menschliche Sehnsucht aus, nämlich die Sehnsucht nach der himmlischen Heimat. Werner Thiede schreibt über Karl May:

Schon als ganz junger Schriftsteller hatte May «Geographische Predigten» (1875/76) veröffentlicht. In ihnen bemerkte er: «Die Heimat, die da droben unsrer wartet, zieht unser bestes und schärfstes Denken himmelwärts und nimmt unser Fühlen und Wollen gefangen in einer Sehnsucht, die – den meisten unbewusst – sich wie ein Faden durch unser ganzes Leben zieht.» Dass May hier auch eine Aussage über sich selbst machte, liegt auf der Hand.

Karl May verlangte nach dem Himmel. Seine einfallsreichen Darstellungen drücken diese Sehnsucht nach einem besseren, schöneren Vaterland ohne Frage aus. May selbst bestätigte diese Sehnsucht. Dies mag auch seine Flucht in Fantasiewelten und eine alternative Realität erklären, in der er Old Shatterhand bzw. Kara Ben Nemsi war, der für die Gerechtigkeit sorgte, die er hier auf Erden nicht gefunden hatte. Ja, Karl Mays Romane bestätigen, was der Prediger über Gott sagt:

Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ohne dass der Mensch das Werk, das Gott gewirkt hat, von Anfang bis Ende zu erfassen vermag (Pred 3,11).

Es war wohl die unstillbare Himmelssehnsucht, diese Ewigkeit, die Gott in sein Herz gelegt hatte, die Karl May antrieb und die seine Fantasie anregte. Als ein Nachkomme Adams verlangte er nach seiner ursprünglichen Heimat, nach dem Paradies, nach Eden – wie ein jeder von uns. Randy Alcorn drückt es so aus:

Wir haben Heimweh nach Eden. Wir sehnen uns nach dem, was in unserem Herzen eingewurzelt ist. (…)1

Nichts wird häufiger falsch diagnostiziert als unser Heimweh nach dem Himmel. (…) Wonach wir uns wirklich sehnen, ist die Person, für die wir geschaffen wurden, Jesus, und der Ort, für den wir geschaffen wurden, der Himmel. Nichts anderes kann uns befriedigen.2

Ob Karl Mays Sehnsucht nach dem Himmel durch Christus gestillt wurde, vermag ich nicht zu sagen. Doch ich hoffe es. Ich hoffe, dass ich den Autor, der meine Fantasie mit seiner von Gott geschenkten Gabe so beflügelt hat, in der ewigen Herrlichkeit antreffen werde, an dem Ort, der schöner, epischer und aufregender ist als das Beste, was May selbst jemals hätte beschreiben können.

von René Malgo aufdurchreise.com/2012/04…ach-dem-himmel/#more-1601

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