Das Desaster vom 11. März 2011. Japan gedenkt der Opfer der Tsunami-Katastrophe.

Ungefähr 20 000 Menschen kamen durch die Katastrophe ums Leben oder gelten als vermisst. Mehr als 123.000 Menschen sind nach wie vor Vertriebene, die meisten davon stammen aus der verstrahlten Gegend um Fukushima.

Die Politik, genauso wie deren mediale Aufarbeitung, hat an Glaubwürdigkeit verloren, nicht nur durch zu Guttenberg, Westerwelle oder Schröder, sondern durch die durchschaubare Wetterwendigkeit. Es gibt zu viele Fähnlein, die im Wind unserer Zeit wehen. Wo sind Pfeiler, wo sind Masten, wo sind Persönlichkeiten?

Zugegeben:

Die Katastrophe rund um das Atomkraftwerk Fukushima – Daiichi in Japan ist sehr ernst zu nehmen. Auch wenn die Expertenmeinungen dazu weit auseinander gehen und die genau Lage auch noch nicht genau abschätzbar ist, so weiß man doch, dass die Folgeschäden nicht gerade überschaubar sein werden. Mancher Experte redet von einer größeren Katastrophe als Tschernobyl, ein anderer von einem minderschweren Nuklearunfall.

Dabei wird bei all dem eine Tatsache vergessen!

Der GAU forderte bis jetzt ca. 20 Strahlenopfer während es sich bei dem eigentlichen Erdbeben und Tsunami um ca. 20.000 Todesopfer handelt! Man könnte meinen es wäre andersrum…

Das Mitgefühl und Mitempfinden zu den Japanern scheint schon nach kurzer Zeit verflacht. Was bleibt ist ein kurzer Aufschrei, kurze öffentliche (Schein?)trauer, die ein oder andere (Vorbilds?)spende und der schnelle Trott zurück in den Alltag. Keine Schlagzeilen der Not, kaum Berichte von Aufbauhilfe, die Probleme Japans sind von den gravierenden Problemen, die wir deutschen im Moment zu scheinen haben, abgelöst zu sein.

Kein Wunder es geht ja auch um Wahlkampf und vor allem um UNS selbst!

Es erscheint nahezu grotesk wie die Debatte um die Energiepolitik zu reinem politischen Nutzen aufgebauscht wird. Die Politiker schlagen plötzlich wieder einen Weg gegen Atomenergie ein und geben dem Volk genau die Versprechen, die es hören will. Bessere Wahlergebnisse sind da vorprogrammiert. Der politische Zickzackkurs zusammen mit dem medialen Gehabe ist da einfach nur noch traurig. Kampf um Wählerstimmen auf unterstem Niveau.

Predigen was das Volk hören will. Schon in der Bibel ist dies zu finden.

Ich weiß sehr wohl, was für Propheten ihr euch wünscht: solche, die euch nach dem Mund reden, die das Blaue vom Himmel herunterlügen und euch ankündigen, Wein und Most würden in Strömen fließen!

Micha 2,11

Kein Wunder, wen sollen jetzt noch die Opfer in Japan interessieren, wenn eine ähnliche Nuklearkatastrophe hier in Deutschland passieren könnte? Dass dieser Gedanke im Moment nicht im Vordergrund stehen dürfte, die Wahrscheinlichkeit für einen GAU sehr, sehr gering ist und es kaum ernsthafte Alternativen zu Atomenergie gibt, interessiert da natürlich keinen. Hauptsache Aufruhr, Panik und sich selbst erst einmal in vermeintliche Sicherheit bringen.

Die Politiker nehmen dies zu ihrem Nutzen natürlich liebend gern an.

Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.

2. Tim 4,3

Die Wahrheit ist, dass die Wahrheit niemanden mehr interessiert. Je mehr Honig du den Menschen ums Maul schmierst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du und deine Botschaft ihnen schmeckt. Jeder weiß, dass ein echter Prophet, ein Mensch, der eben die Wahrheit sagt, bei seinem Volk nicht anerkannt ist (lies nach in Markus 6). Und in unserem Fall wäre die Wahrheit, dass es eine finstere und ekelhafte Heuchelei ist, wenn 20000 Menschenleben als Plattform genutzt werden, um politische Debatten loszuschlagen.

Gut, dass die Welt ihre Helden in den Persönlichkeiten gefunden hat, die nicht nach dem Ruf der Zeit gelebt haben, die nicht umgefallen sind, wenn mal ein Sturm geweht hat, und die sich vor allem nicht denen beugten, die sie missbrauchen wollten. Menschen wie die Geschwister Scholl, oder auch Nelson Mandela, Martin Luther oder Martin Luther King.

Nachhaltige Veränderung geschieht dadurch, dass Problemen ins Gesicht geschaut wird, nicht dadurch, dass man dem Problem eine nette Maske aufsetzt, um es nicht mehr fürchten zu müssen. Oder das Problem für seine Zwecke zu missbrauchen.

Jesus hat sich nie angebiedert, hat nie einen Menschen umgarnt, wollte nie irgendjemandem nach dem Mund reden, hat sich nicht mit den Lichtgestalten der damaligen Gesellschaft umgeben, um sein Image aufzupumpen, war auch nie einer von denen, der Menschen dazu ermutigte, über Liebe zu reden, sondern sie zu tun und hat sich letztlich in den Tod gegeben für alle und stand dabei gegen die Welt, gegen die Hölle und gegen Gott. Dafür wird er gehasst. Oder geliebt. Zu wem gehörst du?

Kommentare

  1. Gast

    Ich zitiere die vorletzte Zeile, in der die Rede von Jesus ist: “… und hat sich letztlich in den Tod gegeben für alle und stand dabei gegen die Welt, gegen die Hölle und gegen Gott.”

    Jesus stand gegen Gott??? Wie soll ich das denn verstehen?

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