“Wenn es keinen Gott gäbe, gäbe es keine Atheisten.” sagt G.K. Chesterton und Atheisten sterben übrigens aus.

Der natürliche Tod des Atheismus
Bereits 2011 legte die Friedrich-Schiller-Universität Jena unter Leitung des Sozialwissenschaftlers Michael Blume eine Studie vor, laut der Gesellschaften mit einem Übergewicht an Personen, die ungläubig sind, vom Aussterben bedroht sind, da religiöse Völker eine höhere Geburtenrate haben. In diesen Tagen wurde von der Fachpublikation Evolutionary Psychology Science eine amerikanische Studie veröffentlicht, die diese These bestätigt. Der Atheismus ist vom Aussterben bedroht, weil er nicht überlebensfähig ist.
Vier Wissenschaftler von Weltruf, Lee Ellis, Anthony W. Hoskin, Edward Dutton und Helmuth Nyborg, haben mit ihrem Aufsatz „The Future of Secularism: a Biologically Informed Theory Supplemented with Cross-Cultural Evidence“ die klassische Säkularisierungsthese umgestoßen.

„Für mehr als ein Jahrhundert haben die Sozialwissenschaftler den Niedergang der religiösen Überzeugungen und ihre Ersetzung durch wissenschaftlichere oder naturwissenschaftlichere Sichtweisen vorhergesagt. Eine Vorhersage, die als Hypothese einer unaufhaltsamen Säkularisierung bekannt ist.“

Eine generelle Skepsis gegenüber dieser Überzeugung wurde von ihnen durch die Untersuchung von Universitätsstudenten in Malaysia und in den USA bestätigt, indem sie feststellten, daß jene zur Minderheit werden, die sich mit keinem religiösen Glauben identifizieren.
Es sei eine Art Ironie des Schicksals, so die Wissenschaftler, daß die Verhütungsmethoden in erster Linie von Atheisten entwickelt wurden und diese Methoden nun vor allem dazu beitragen, die Zahl der Atheisten in den künftigen Generationen zu reduzieren. Es lasse sich statistisch nachweisen, daß Religionsskeptiker weniger Geschwister haben und weniger Kinder zeugen als der Bevölkerungsdurchschnitt. Religiöse Menschen hingegen weisen eine höhere Geburtenrate auf. Daraus folgt, daß der

„Atheismus im 21. Jahrhundert einen konstanten Rückgang erleben wird, auch in den industrialisierten Staaten und sogar in Europa“.
Das größte Defizit der Studie liegt vielleicht darin, den religiösen Glauben primär als Teil des kulturellen Erbes zu sehen und damit dem familiären Kontext, in dem jemand aufwächst, zu große Bedeutung beizumessen. Tatsache ist jedoch, daß Eltern mit einem starken, gesunden Glauben, aufgrund ihrer persönlichen Glaubwürdigkeit und ihres Zeugnisses, imstande sind, den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben. Eltern ohne religiöse Überzeugung können nur einen leeren, letztlich unbefriedigenden Relativismus weitergeben, der schnell abgelegt wird, wenn es zu einer authentischen Begegnung mit dem Christentum kommt. In den Atheismus läßt man sich, umgekehrt, häufig nach einer Enttäuschung fallen, in einer Phase der Resignation und des Lebensschmerzes. Niemand folgt dem Atheismus aufgrund einer begeisternden oder wirklich zufriedenstellenden Erfahrung.
Die vier Wissenschaftler vertreten die Grundthese, daß die höhere Geburtenrate religiöser Menschen weder Zufall noch irgendeine abstrakte Pflichterfüllung ist, sondern einer positiven Sichtweise des Lebens folgt, die besonders Christen aufweisen. Diese Sichtweise beschränkt sich nicht auf das bloße Überleben, sondern folgt einem erweiterten Horizont. Gläubige Christen schenken Kindern das Leben, weil sie im Leben einen ganz konkreten Sinn sehen. Die Seinswirklichkeit ist für Christen positiv, da von Gott gewollt, der selbst Mensch geworden ist. Sie haben daher keine negativen Vorbehalte oder Barrieren, eigene Kinder in diese von Gott geschaffene Welt zu setzen.
Der relativistische Skeptiker hingegen sieht die Welt negativ, er kann keinen Sinn erkennen, weder in der eigenen Existenz noch in der Existenz der Welt. Er weiß daher nicht wirklich Tragendes an eine nächste Generation weiterzugeben. Die Vorstellung, bloßes Zufallsprodukt in einer durch Zufall entstandenen Welt zu sein, wirkt hemmend auf die Weitergabe des Lebens. Die neue Studie bestätigt letztlich, daß es kein Zufall war, daß die Säkularisierung in den westlichen Gesellschaften im Gleichschritt mit der Ausbreitung des egoistischen Individualismus erfolgte.
Der Philosoph Philippe Nemo, der als bester Friedrich-Hayek-Kenner Frankreichs gilt, schrieb in seinem Buch „La belle mort de l‘athéisme moderne“ (Paris, 2013):´

„Der Atheismus ist eines natürlichen Todes gestorben. Er hat seine Versprechen nicht gehalten. Er war nicht imstande, der Menschheit einen vernünftigen Grund zum Leben zu nennen.“

Text: Giuseppe Nardi (kath.info)

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