Die Auferstehung: Faktum oder Fabel?

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Das erste Glaubensbekenntnis

Die ersten Christen bezeugten von Anfang an geschlossen in ihren Glaubensbekenntnissen, dass sich alles genau so zugetragen hatte. Das älteste uns überlieferte Glaubensbekenntnis stammt vom Apostel Paulus und lässt sich auf ca. 55-57 n. Chr. datieren. Es ist aufgrund der Verwendung bestimmter, rabbinischer Fachausdrücke und aramäischer sowie hebräischer Stilmittel wahrscheinlich sogar um einiges älter. Womöglich wurde es nur zwei bis acht Jahre nach der Auferstehung verfasst. Paulus schrieb:

„… Ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: Dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; und dass er Kephas [d.h. Petrus] erschienen ist, dann den Zwölfen. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übrig geblieben, einige aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.“
– 1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 15,3-8

Mit diesen Worten setzte Paulus seine gesamte Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Was er da schrieb, war geradezu eine Einladung an alle Skeptiker, die Wahrheit seiner Aussage zu überprüfen, denn die Mehrheit der 500 Augenzeugen lebte noch und konnte befragt werden. In der antiken Welt dürfte es nicht allzu schwer gewesen sein, wenigstens ein paar von ihnen aufzuspüren. Wäre die Auferstehungsgeschichte nicht wahr, hätte das dramatische Folgen, die Paulus auch gleich auf den Punkt bringt:

„… Ist Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube nichtig, […] dann sind auch die in Christus entschlafenen verloren. Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, so sind wir die elendesten unter allen Menschen!“
– 1. Brief des Paulus Korinther 15, 17-19

Die Frage nach der Auferstehung des Jesus Christus gehört somit zu den wesentlichsten Fragen überhaupt.

Ein Narr oder Schlimmeres?

Erinnern wir uns, was Jesus von sich selbst behauptet hat. Er sagte, er käme aus dem Himmelund habe schon von Anbeginn der Welt existiert. Er behauptete, Sünden vergeben zu können, womit er gleichzeitig Gottes Vollmacht für sich beanspruchte. Und das in einer Zeit, in der auf Gotteslästerung die Todesstrafe stand. Er forderte uns auf, unsere Feinde zu lieben und ging darin mit radikalem Beispiel voran.Er behauptete, er sei der einzige Weg, durch den Menschen zu Gott kommen könnten.Niemand konnte ihm auch nur ein einziges Verbrechen nachweisen. Zuletzt hat er sogar seinen eigenen Tod vorausgesagt, ja geradezu geplant.Wer solche Dinge behauptet, der ist entweder nicht ganz bei Sinnen, ein notorischer Betrüger – oder derjenige, der er zu sein behauptet. Doch sind Jesu Aussagen nicht von einer Weisheit gekennzeichnet, die man bei einem Verrückten nie finden würde? Und zeigt ein Betrüger so konsequent seine Menschenliebe und geht für diese Ideale in den Tod?

Noch heute steht jeder Mensch vor der einen, folgenschweren Frage, wer Jesus ist. Der gefährliche Jesus, der dich zu einer Entscheidung zwingt. In Bezug auf ihn gibt es nur Schwarz oder Weiß. Man kann seine wundersamen Taten und Worte nicht wirklich als nette Lebensweisheiten der Vergangenheit abtun. Entweder er hatte gewaltig Recht oder er war ein gewaltiger Scharlatan. Um es mit den Worten des berühmten Autors C.S. Lewis zu sagen:

„Ich möchte jedermann vor dem wirklich dummen Einwand bewahren, er sei zwar bereit, Jesus als großen Morallehrer anzuerkennen, nicht aber seinen Anspruch, Gott zu sein. Denn gerade das können wir nicht sagen. Ein bloßer Mensch, der solche Dinge sagen würde, wie Jesus sie gesagt hat, wäre kein großer Morallehrer. Entweder war – und ist – dieser Mensch Gottes Sohn, oder er war ein Narr oder Schlimmeres. Wir können ihn als Geisteskranken einsperren, wir können ihn verachten oder als Dämon töten. Oder wir können ihm zu Füßen fallen und ihn Herr und Gott nennen. Aber wir können ihn nicht mit gönnerhafter Herablassung als einen großen Lehrer der Menschheit bezeichnen. Das war nie seine Absicht; diese Möglichkeit hat er uns nicht offen gelassen.“
– C.S. Lewis, „Pardon, ich bin Christ“, Brunnen Verlag, 2006, S. 56

Leider gibt es immer wieder Skeptiker, die genau das tun und somit der Entscheidung zu entfliehen versuchen. Dann werden die abstraktesten Theorien darüber aufgestellt, was mit dem Leichnam Jesus noch alles passiert sein könnte – Hauptsache, er ist nicht auferstanden. Ich möchte in den folgenden Abschnitten zeigen, dass die Auferstehung zwar gewiss kein gewöhnliches Ereignis ist, dass es aber trotzdem weder unbegründet noch naiv ist, von einer historischen Begebenheit auszugehen.

Historisch oder mythologisch?

Viel zu einfach machen es sich Kritiker, die Jesu historische Existenz komplett leugnen. Denn abgesehen von den vier Evangelien berichten auch die 13 Briefe des Paulus von Jesus und seiner Auferstehung; dazu die Schriften von Jesu engsten Vertrauten Petrus und Johannes sowie die Briefe seiner leiblichen Brüder Jakobus und Judas. Diese Zeugnisse wurden zwischen 20 und 95 Jahre nach seinem Tod verfasst. Man kann davon ausgehen, dass viele Augenzeugen der Auferstehung in dieser Zeit noch lebten und falschen Informationen mit Sicherheit widersprochen hätten. Petrus schrieb bekräftigend:

„Wir sind nicht klug ersonnenen Legenden gefolgt, als wir euch die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus wissen ließen, sondern wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Majestät gewesen.“
– 2. Brief des Petrus, Kapitel 1,16

Die Christen des ersten und zweiten Jahrhunderts, teilweise Schüler der Apostel, waren ebenfalls felsenfest davon überzeugt, dass die Auferstehung eine Tatsache war, keine Legende. Beispielsweise bestätigt Ignatius von Antiochien (ca. 35-115 n. Chr.) in einem Brief:

„Er wurde wahrhaftig geboren, und aß und trank, wurde tatsächlich unter Pontius Pilatus verhört, wurde tatsächlich gekreuzigt, und starb, sichtbar für alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde. Er wurde auch tatsächlich von den Toten auferweckt. Sein Vater gab ihm neues Leben, genau so wie er uns alle auferwecken wird, die wir an ihn glauben – durch Jesus Christus, ohne den wir kein wahres Leben haben.“
– Ignatius von Antiochien, Brief an die Traller, Kapitel 9, 1-2 (Übersetzung von mir)

Die Kreuzigung und Auferstehung wurde selbst vor der höchsten politischen Instanz verteidigt. Justin der Märtyrer (ca. 100-165 n. Chr) sandte eine Verteidigungsschrift des Christentums an Kaiser Antonius Pius und verwies ihn – nach Schilderung der Kreuzigung Jesu – an den Bericht des Pilatus, der in den kaiserlichen Archiven aufbewahrt wurde:

„Nun, da gibt es ein Dorf im Lande der Juden, 35 Stadien entfernt von Jerusalem, in welchem Jesus Christus geboren wurde, dessen du dich auch vergewissern kannst aus den Aufzeichnungen der Volkszählung, durchgeführt unter Cyrenius, deines ersten Prokurators in Judäa […] Nachdem er [Jesus] gekreuzigt war, haben ihn sogar alle seine Anhänger verlassen und ihn verleugnet. Und danach, als er von der Toten auferstanden und ihnen erschienen war, […] und nachdem sie ihn auffahren sahen in den Himmel, und geglaubt hatten, […] und sie zu jeder Rasse der Menschheit gingen, haben sie diese Dinge gelehrt und wurden Apostel genannt. […] Dass das so geschehen ist, könnt ihr aus den Akten des Pontius Pilatus ersehen.“
– Justin der Märtyrer, „Apologie I“, 34+35 (Übersetzung von mir)

Justin hätte es wohl kaum gewagt, diesen Brief an Kaiser Antonius zu schreiben, wenn die Akten des Pilatus dem Kaiser nicht zugänglich gewesen wären. Heute sind diese Akten bedauerlicherweise verloren, aber offensichtlich existierten sie noch um das Jahr 150 n. Chr., als Justin seinen Brief verschickte. https://www.lightwish.de/articles/ist-jesus-wirklich-auferstanden

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