Wo ist die Nächstenliebe des Islam?

Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Muslime. Man kann sich nicht erklären, warum sich bisher keine muslimische Organisation und kaum eine Moschee für die Flüchtlinge stark gemacht hat. Die Islamverbände und die Moscheen in Deutschland scheinen keinerlei Interesse und Engagement zu zeigen. Immerhin stammen in 2015 ca. 38% der Flüchtlinge allein aus Afghanistan, dem Irak, Syrien, dem Iran und der Türkei. Die muslimischen Verbände und Moscheen forden Solidarität und Offenheit von anderen ein, ducken sie sich bei den Flüchtlingen weg und überlassen sie den „Herkunftsdeutschen“. Wahrscheinlich denken muslimische Organisationen und Moscheen in Deutschland diese Flüchtlinge sind Verräter an der Religion, die die jahrelange Imagearbeit über einn Islam des Friedens und des Wohlwollens gefährden, indem sie mit ihrer Flucht der Öffentlichkeit die tatsächliche humanitäre Katastrophe in diesen Ländern vor Augen führen.
Bemerkenswert ist auch, dass selbst relativ stabile muslimische Staaten wie Indonesien, Malaysia, Dubai oder Katar sich kategorisch weigern, Flüchtlinge aufzunehmen oder gar eine Bleibeperspektive zu geben. Flüchtlinge aufzunehmen ist ein Gebot der Menschlichkeit, aber Europa allein kann das nicht schultern. Wir brauchen auch endlich die Solidarität der muslimischen Welt. Wo ist sie? Wo ist die Nächstenliebe des Islam? (Diese Gedanken stammen von einem kurdischen Moslem)

Außerdem sollten besonders verfolgte Minderheiten grundsätzlich Vorrang haben, und das sind im Nahen und Mittleren Osten nun mal die Christen.
Christen sind hier nicht nur problemlos integrierbar, die aus den arabischen Ländern stammende Christen haben mehrheitlich einen hohen Bildungsstand u. entsprechende Berufe.

Kommentare

  1. ali

    Das ist Politik. Wir wissen, nicht jeder Flüchtling kommt aus einem Kriegsland oder aus dem Elend. Viele sind einfach auch nur Glücksritter. Wer kein Geld hat, kann auch nicht so einfach weg. Außerdem gibt es einen starken Sog, wenn viele weggehen, zieht es viele andere nach. Das kennen wir auch aus Südeuropa. Andere kommen aus Abenteuerlust. Aber wir Christen können ihnen das Evangelium bringen.

  2. holzhaus

    Wenn verfolgte Christen und Jesiden lieber nach Deutschland flüchten als nach Mekka, kann man das verstehen. Aber bei vielen anderen bekommt man den Eindruck, dass die Golfstaaten mit dem Elend der Massen ein geopolitisches Spiel spielen und eine Völkerwanderung geradezu erzwingen wollen.

    Es wird also Zeit, die Supermilliardäre in Katar, Dubai, Kuwait und Riad in die Verantwortung zu nehmen. Sie investieren in allerlei Verrücktheiten, sie sollten ein Stück weit auch in Humanität investieren. Was die deutsche Bevölkerung an Güte massenhaft beweist, das sollte die Bundesregierung an realpolitischer Verantwortung begleiten.

    Wolfram Weimer

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